Energiebezug

So grün ist der Strom für die E-Autos

Alle 600 Mobility-E-Autos fahren mit Naturstrom. Das stellt Mobility sicher, obwohl die Genossenschaft nicht kontrollieren kann, was aus der Steckdose kommt. Wie geht das?

Die Thailänder sagen es ganz schön: «Same Same But Different», was so viel heisst wie «genau gleich, aber eben doch ein bisschen anders». Naturstrom ist nicht gleich anderer Strom – aber im Endeffekt doch auch Energie.

600 der rund 3’000 Mobility-Fahrzeuge sind mit Elektrizität betrieben. Jedes der 600 E-Autos fährt mit Naturstrom. Aber beginnen wir bei der Quelle. Alain Brunner, Mediensprecher von ewl energie wasser luzern, führt aus: «Strom fliesst aus verschiedenen Quellen – zum Beispiel Wasserkraft oder Solar – zusammen in ein weit verzweigtes Leitungsnetz, ähnlich wie Wasser in einen Fluss.» Dieser Stromfluss aus verschiedenen Quellen lasse sich im Leitungsnetz nicht mehr auseinandernehmen, also in einzelne Qualitäten aufschlüsseln. Jeder Strom, der aus der Steckdose fliesst, ist gleich: Woher er ursprünglich kommt, ist den Geräten eigentlich egal. So auch den E-Ladestationen. Strom ist Strom.

Gleichzeitig wissen alle Energieanbieter rein rechnerisch, wie viel vom Stromfluss aus Wasserkraft stammt, wie viel aus Windkraft, wie viel vom Ausland kam und so weiter. Und da es keine Riesenbatterien gibt – abgesehen von den Wasserreserven in den Stauseen –, muss der nachgefragte Strom sozusagen in Echtzeit produziert und eingespeist werden. Diese Rechnung muss immer aufgehen. Same Same But Different.

Mobility Auto tankt strom

Bewusster Kauf fördert erneuerbare Energien

Für Mobility heisst das: Es wird so viel Naturstrom in der Qualität und Menge eingespeist, wie Mobility bestellt hat. Mit diesem bewussten Stromeinkauf entscheidet sich Mobility also für die Art und Weise, wie der Strom produziert wird. Heisst: Je mehr Naturstrom gekauft wird, umso mehr wird in neue Anlagen wie Solar-, Biomasse-, Wasser- oder Windanlagen investiert. Mit dem Kauf von nachhaltigem Strom wird also der Bau neuer Anlagen finanziert; zudem fliessen Gelder in Fonds für ökologische Verbesserungsmassnahmen rund um die Wasserkraftwerke.

Je mehr Naturstrom gekauft wird, umso mehr wird in neue Anlagen wie Solar-, Biomasse, Wasser- oder Windanlagen investiert.

Kompensation durch Zertifikate

Obwohl Mobility-E-Autos überall in der Schweiz aufgeladen werden, ist es ewl, die garantiert, dass alle mit Naturstrom fahren. Wie geht das? Die Erklärung: Mobility bezieht nach Möglichkeit ausnahmslos Grünstrom für den Betrieb ihrer Elektrofahrzeuge. Viele Elektrizitätswerke bieten nachhaltigen Strom inzwischen auch als Standard an. Es gibt jedoch Mobility-Standorte, welche von Ladestationen gespiesen werden, auf deren Strom-Qualität Mobility keinen Einfluss hat. Deshalb kauft das Carsharing-Unternehmen von ewl zusätzlich Stromzertifikate für Naturstrom – und zwar in einem Umfang, der den vollständigen Betrieb der Elektroflotte mit Ökostrom gewährleistet. Diese Lösung funktioniert. Aber längerfristig ist es das Ziel der Genossenschaft, dass sämtliche Ladesäulen exklusiv mit Naturstrom gespiesen werden. Zertifikate sind dann überflüssig.

Ladestationen in der Einstellhalle