Cause we care
Wie man mit drei Rappen drei Klimaprojekte unterstützt
Die Mathematik hätte daraus ein Problem gemacht: Wenn man drei Rappen verdoppelt und dann viertelt, das Resultat dann nach Madagaskar schickt – wie viele Bäume hat es dann im Prättigau?
Die Lösung verraten wir am Ende dieses Textes.
Die Mobility Genossenschaft trägt Mitverantwortung für die Umwelt. Darum arbeitet sie zusammen mit der Stiftung myclimate im Projekt «Cause We Care». «Cause We Care» bedeutet, dass Kundinnen und Kunden von Mobility pro gefahrenen Kilometer freiwillig einen Aufpreis von drei Rappen bezahlen können, um Verantwortung für die mit der Fahrt verursachten Emissionen zu übernehmen. Jeder Kundenbeitrag wird von Mobility verdoppelt. Das ergibt zusammen sechs Rappen pro Kilometer.
Drei Viertel dieser Spenden steckt Mobility in eigene Nachhaltigkeitsprojekte – etwa in die Anschaffung von 3’000 Elektroautos inklusive Parkplätze. 2023 konnten damit die Mehraufwendungen von 32 Elektro-Fahrzeugen sowie die Elektrifizierung von 32 Parkplätzen finanziert werden. Ziel ist es, den Fuhrpark bis 2030 komplett auf E-Antrieb umzustellen. Das letzte Viertel investiert myclimate – im Namen von Mobility – in Nachhaltigkeitsprojekte. Aktuell unterstützt Mobility ein nationales und ein internationales Projekt: Bei einem davon wird der Waldbestand im Prättigau gesichert, beim anderen ersetzen Energiesparkocher in Madagaskar klima- und gesundheitsschädliche Holzkocher. «Cause We Care» ist ein Programm von myclimate.
Bäume retten im Prättigau
Das Prättigau bietet weit mehr als nur das wunderschöne Klosters. Und der Wald tut weit mehr, als hungrigen Berggängern Cervelat-Stecken spenden. Der Wald verzögert Hochwasserspitzen, er reinigt und speichert das Wasser im Grundwasser. Der Wald bietet Tieren und Pflanzen ein Zuhause. Nicht zuletzt ist er aber auch ein Kohlenstoffspeicher. Bäume entziehen der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid (CO₂), indem sie dieses in der Biomasse und im Boden speichern. Solche natürlichen «CO₂-Senken» haben eine grosse Bedeutung für den Klimaschutz.
Mobility und myclimate unterstützen die CO₂-Senke wie folgt: Private Waldbesitzer verpflichten sich, eine gewisse Anzahl Bäume stehen zu lassen, die sie sonst im Rahmen der Bewirtschaftung kommerziell für die Holzverarbeitung fällen dürften. Durch Emissionsreduktions-Zertifikate werden sie im Gegenzug finanziell entschädigt. Die Einnahmen werden wiederum in den Wald investiert.
Kochen in Madagaskar
Das internationale Projekt, das durch den «Cause We Care»-Fonds unterstützt wird, betrifft die Insel Madagaskar. Ihre Tier- und Naturwelt ist eine der reichsten der Erde: Rund fünf Prozent aller Tier- und Pflanzenarten weltweit sind hier zu Hause – und die meisten davon leben nur auf Madagaskar. Die Menschen hingegen sind von grosser Armut betroffen: Rund ein Viertel der Bewohnenden können weder lesen noch schreiben. Gekocht wird meist über offenem Feuer, das Holz wird im Wald geholt. Ein Haushalt braucht dafür jährlich vier bis sechs Tonnen Holz. Die Non-Profit-Organisation «Association pour le Développement de l’Energie Solaire Suisse» (ADES) produziert und vertreibt darum Solar- und Energiesparkocher, deren Einsatz 50% an Kohle und 70% an Holz spart.
Die Organisation hat bisher eine halbe Million Kocher hergestellt, dafür wurden zudem 250 Arbeitsplätze geschaffen. Die Schweizer Erfolgsgeschichte zeigt, wie Klimaschutz in ärmeren Ländern funktionieren kann – findet zum Beispiel auch die NZZ.
Zurück zu unserem Mathe-Problem vom Anfang:
Mobility-Kundinnen und -Kunden, die sich dem «Cause We Care»-Projekt anschlossen, brachten 2023 monatlich zwischen 46’000 und 65’000 Franken zusammen – auf das ganze Jahr ergab das gut eine halbe Million Franken. Dieser Betrag wird durch die Genossenschaft verdoppelt: Mobility hat damit über eine Million Franken für den Klimaschutz mobilisiert. Und das führt uns zur Auflösung unseres kleinen Nachhaltigkeitsquiz:
Lösung 1:
13’000 Hektaren Wald werden im Prättigau durch das myclimate-Projekt nachhaltig gesichert. In der Schweiz gibt es rund 1.32 Mio. Hektaren Wald und rund 557 Millionen Bäume. 13’000 Hektaren könnten damit Handgelenk mal Pi bis zu fünf Millionen Bäumen Platz bieten.
Lösung 2 (für Fortgeschrittene):
In Madagaskar nutzen mittlerweile mehr als 500’000 Menschen den ADES-Kocher. Wer ihn einsetzt, benötigt 50–80% weniger Holz oder Kohle. Gemäss Dreisatz dürfte dadurch im vergangenen Jahr etwa eine halbe Million Tonnen CO₂ eingespart worden sein. Das ist etwa gleich viel, wie 100’000 Schweizerinnen und Schweizer im Durchschnitt im Jahr ausstossen.
Nicht schlecht, oder?